Setenil de las Bodegas

… will nicht Sentinel genannt werden, obwohl mir das viel leichter von der Zunge ginge, sondern ist vielmehr eines jener wunderschönen weißen Dörfer hier in der Region. An zwei Flüssen (derzeit lumpige entengrützige Rinnsale) längs und nicht nur steil, sondern direkt in die Felsen gebaut, mit ein paar verbleibenden Höhlenwohnungen, viel touristischer Gastronomie und im wesentlichen zu verkaufen. Ich glaube, ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass an mindestens jedem dritten Haus ein “Se Vende”-Schild zu lesen stand.

Meine Gastgeber haben mich gestern auf einen Ausflug durch die andalusische Bergregion mitgenommen – sehr schöne Bilder, die ich alle nicht fotografiert habe. Ein Rappe und ein Schimmel hoch oben auf einem leuchtend gelb-schwarzen Hügel. Ein riesiges edles Schmiedeeisentor mit großen steinernen Halterungen rechts und links und irgendwo weiter hinten in der Landschaft etwas Verfallenes. Sonst nichts. Kein Zaun, keine Mauer. Nur das einsame Wachtor. Drei Monsterstiere auf einer Weide, dazwischen ein schattensuchendes Schäfchen. Eine Herde gescheckter Ziegen, deren Geruch uns noch eine ganze Zeit begleitet. Spitzstrohige kahle Felder mit viereckigen Heuballen. (Exkurs: kann ein Würfel Ballen heißen?) Kahles ödes verbranntes Land. So dermaßen schön. Ich kann mich kaum sattsehen.

Es wird mir fehlen.

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