Meteorolgie

“Die Meteorologie ist ein Teil der AtmosphĂ€renwissenschaften und konzentriert sich hierbei unter anderem auf die Dynamik der unteren ErdatmosphĂ€re und das dadurch hervorgerufene Wetter.”

Genau. LandlĂ€ufig sind das die Jungs von der Wettervorhersage. Also die, die seit Karfreitag hier ordentlich Regen vorhersagen. Demzufolge haben wir am Freitag erst mal abgewartet, keine großen PlĂ€ne gemacht, waren, mild besonnt, in der nĂ€heren Nachbarschaft unterwegs und haben uns einen “Asseltag” gegönnt, gefaulenzt und das Viertagewochenende ruhig angegangen. Ganz ruhig.

Am Samstag wollte die Sonne es dann richtig wissen und wir mit ihr – ab in den SĂŒden, mit Stop an jedem zweiten Pazifikstrand von Pacifica bis San Gregorio (und das sind viele) mit Ah und Oh und Seelöwen und ĂŒberbordenden BlĂŒten und angerösteten Nasen und Picknick und einem dermaßen kitschigen Sonnenuntergang an Bluff-Beach – sah auch wirklich eher aus wie Technicolor und nicht wie simple Natur…

Na dann, wenn “heftiger Regen” so aussieht… dann fahren wir am Sonntag in den Norden, schön auf dem Highway Number One ĂŒber die Golden Gate und bis Bodega Bay mit dem insgeheimen Wunsch, Mr. Hitchcock zu treffen (oder wenigstens ein paar Vögel…) mit dem Ziel, die Hot Springs in der Gegend um Calistoga auszuprobieren oder ein paar gut temperierte SchlammbĂ€der zu nehmen. Dass es im Moment der Abfahrt schon leicht nieselt, ignorieren wir erfolgreich – ach was, die wollen uns sicher bloß Ă€rgern… Dass der Regen an IntensitĂ€t zunimmt und die Golden Gate Bridge in dem NĂ€sseschleier schlecht erkennbar ist – ach was, das wird besser, da vorne ist es schon viel heller. Wir sind an Muir Beach ausgestiegen, haben Fleece- und Regenschichten angelegt, kurz den aufgewĂŒhlten Pazifik beguckt und sind klitschenass wieder eingestiegen. Mit dem Wissen, unsere Heldentat fĂŒr heute erledigt zu haben, gefĂŒhlt hatten wir jeweils Anspruch auf den “Pour Le MĂ©rite” mit Eichenlaub am Bande in Gold erworben. Himmel, war das kalt und nass! Man möcht’s kaum glauben, es war sogar ausbaufĂ€hig. Irgendwann auf den schönen Serpentinenschleifen des Number One, durch herrliche WĂ€lder, KĂŒsten- und Wattlandschaften, und an Weiden voller nasser Rinder und Schafe vorbei (die LĂ€mmchen waren so nass, die sahen aus wie Shaun ohne Pulli), liefen die Scheibenwischer und das GeblĂ€se auf Hochtouren und unsere Nerven lagen blank (nix Picknick, also Hunger, nix trockene Picknick-Area, also kein Klo) und kurz vor Calistoga ein Schild, dass man auf dem 101 in knapp 80 Meilen wieder in San Francisco sei. Wir haben uns nur kurz angesehen, den Blinker gesetzt und sind heimgefahren. Zum Haus mit Pumpe und Heizung.

Nun ist Montag, Wettervorhersage wie an jedem Tag, heute morgen hat uns einer jener tropischen Regenschauer geweckt, seitdem scheint die Sonne, die Vögelein zwitschern und wir versuchen’s gleich mal wieder Richtung SĂŒden.

Gegen Meteorolgie ist Astrologie eine sehr handfeste Wissenschaft.

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