- Sie hätte können, sagt die Frau Wirtin, am Sonntag zum Kinderpinkeln gehen. Aber mal ganz ehrlich: wenn die Jungeltern zu kniestig sind, einen zur Taufe einzuladen, dann sollen sie mit ihrem Balg (sprich: Balch) doch bleiben, wo der Pfeffer wächst. Weil: Für nur drei Bier fahr ich nicht nach Trier! (Kann man verstehen. Ich führe nicht mal für fünf. Aber mich fragt ja auch keiner.)
- Das Wochenende, berichtet die junge Kollegin ganz beseelt, sei doch wieder waaahnsinnisch (mit lässig drei Wolfgang-Petry-A gedehnt) gewesen. Den ganzen Samstagabend habe sie sich mit ihren Freundinnen, der Dildofee (https://www.dildofee.de/) und recht viel Wein vergnügt. Ich könne mir das wie eine Art Tupperparty für Erwachsene und Damen vorstellen. Weil man aber die Feenproduktpalette nach ein paar Feenveranstaltungen doch schon recht gut kenne, sei auch an diesem Abend der eigentliche Höhepunkt das entgeisterte Gesicht des Dönermannes gewesen, von dem sie und die Mädels um Mitternacht wat zur Stärkung mit vill Knoblauch hatten liefern lassen.
- Da guckt die andere Kollegin recht traurig. Bei ihr im Dorf habe es nur zur dritten Thermomix-Party in Folge gereicht. Da kauft keiner, dafür is et Essen jut. Aber, wird sie schon wieder fröhlicher, sie habe bereits einen Platz für die Tupper-Party mit Mimi Anfang Oktober ergattert. Die gehen immer weg wie nix, denn Mimi, das müsse ich mir mal vorstellen, sei nämlich ein Mann. Ein Mann, der Frauenkleider trägt und sich schminkt. Immer. Auch, wenn nicht Karneval ist. Ich glaube, die angemessene (und erwartete) Reaktion wären Louis-de-Funèssche Grimassen und Laute gewesen.
Habe mich stattdessen erkundigt, ob es noch andere Shopping-Parties gibt. Putzmittel, lerne ich, sind langweilig und teuer, Kosmetik (schön, noch teurer), Schmuck (mußte keine zwei Mal hingehen), Staubsauger (wie Putzmittel) und Längscherie (viel zu eng für rischtische Frauen).
Was mir alles entgeht, wenn ich mich fürs Wochenende heim in die Großstadt absetze…
Tuppern mit Transe oder Wenn es Nacht wird im Hunsrück
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