Nach ein paar Tagen und Konversationen in der Heileinrichtung kann ich sicher sagen: es gibt hier nur eine BezugsgröĂe. NĂ€mlich ICH und die wird von der Angst umgetrieben, bei irgendetwas zu kurz zu kommen, so wie in “Was hat der/die, was ICH nicht habe?”
Warum kriegt die am Nebentisch Karottensuppe zum Abendessen (und ich nicht)? Weshalb kriegt der beim Sprunggelenk Reha (und ich muĂte das zu Hause auskurieren)? Warum haben ihre KrĂŒcken RĂŒcklichter (und meine nicht und auĂerdem die falsche Farbe)? Wieso hatte er schon zwei Mal ADL-Kniegruppe (obwohl ich schon lĂ€nger hier bin)? Wieso hat mein Bad keinen Föhn? / Mein Balkon (k)einen Bergblick? / Ist die Welt so schlecht und ungerecht (zu mir, mir, mir)?
Meine Fresse: wir haben hier Logis in einer wirklich schönen Gegend gleich am Wasser und im Einzelzimmer mit Bad und Fernseh und alles (sogar fleckiges W-Lan), kriegen drei wohlschmeckende Mahlzeiten pro Tag frisch zubereitet und drei Mal die Woche putzt wer hinter uns her; zudem arbeiten reizende Menschen mit uns daran, dass wir wieder gut beweglich werden…
Könnt ihr da nicht diesen kleinlichen Neid bleiben lassen? Bitte?
Danke!