Die Bahn kommt

So weit so gut. Die Bahn verkauft aber auch doppelt soviele Fahrkarten, wie im ICE von Hamburg nach München Sitzplätze vorhanden sind. Bis alle in den zu spät eingetroffenen ICE (das “E” steht für “Express”) eingestiegen sind, dauert es über eine Dreiviertelstunde. Und dann fährt er. Sehr weit sehr schlecht.

Bis sich die Lage entspannt hatte, das heißt, weniger Menschen zu- als ausstiegen, waren wir schon gute drei Stunden unterwegs und dann schlugen die Unwetter zu. Aus schwarzen Wolkenwänden prasselten Hagel und Regen auf Landschaft, ICE und Gleise und den Rest der Strecke legte der Zug in einem Tempo zwischen Schrittgeschwindigkeit und gaaaanz vorsichtiger Beschleunigung auf Bummelzug zurück. Dafür waren alle Klos verstopft und die Waggons auf 14° (gemessen!) heruntergekühlt.

Übrigens, so oft ich aus anderen Gründen geschimpft haben mag auf mein Gastland und obwohl Amerika bekanntermaßen kein Land mehr für Zugfahrer ist, ist das in den USA besser gelöst: dort gilt der Zug als voll, wenn alle Sitzplätze verkauft sind. Mehr gibts nicht. Und der ganze Streß fällt weg: kein Klettern über viel zu viel Gepäck, kein Rempeln in den Gängen und vor allem nicht die Diskussionen, dass irgendwer auf irgendjemandes für teuer Geld reservierten Platz sitzt und da gefälligst wegsoll.

Mann, Bahn. Ihr zwingt einen ja geradezu, Alternativen auszuloten.

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