DIE bayrische Band, die Spider Murphy Gang, spuit auf. Am Freitagabend ummara achte, im Festzelt der Brauerei Aying. Kaum angekommen, ist mir danach, Photos vom Publikum zu machen und Biographien dazu zu erfinden. Von der Dame knapp über dem Pensionsalter, mit dem pechschwarzen himmelhochtoupierten Haarturm. Oder dem Otti-Fischer-Typ in der Krachledernen, durch dessen Hosenträger ein Bauch spitzt, der auf den ca. 26. Schwangerschaftsmonat schließen läßt, die blonde Vorstadtzugereistenfamilie im Originalbayernoutfit, bezopften Töchtern und norddeutschem Akzent und die Dorftrachtenjugend mit Piercings und Tattoos.
Ich lass’ es dann aber doch bleiben und habe einfach wie alle anderen viel Spaß am Umeinanderhupfen und mit dem Günther Sigl und seinen Mannen “Schick-schick, Schick-schick, Schickeria” und der Rosi ihre fünfstellige Telefonnummer (so lang is des scho her) und “Schkandaaal – Mooraaal” mitzugrölen. Kurz wirds rührend, als alle inklusive der Band bei “‘s is wieder Sommer, Sommer in der Stadt” diesen nach innen gekehrten “So jung war i a amoi”-Blick kriegen, aber dann fällt uns wieder ein, daß sich Neglischee auch heute noch auf Kanapee reimt* so wie Herzklopfen auf Herztropfen und ois is wieda easy.
Schub-schub-schub-schub-schubidua.
* Die überwiegende Mehrheit war takt- und textsicher. Auch bei 2. und 3. Strophen; vereinfacht durch die patentierte Spider-Murphy-Methode – “Die dritte is wia die erschte”.