Was macht man, wenn eine frühere Kollegin aus heiterem Himmel anruft und vermeldet, sie sei in San Francisco und habe den ganzen Samstagnachmittag Zeit, was Schönes zu unternehmen? Ganz genau, man lädt nach dem Dicke-Damen-Schwimmen Toni zu und unternimmt etwas Schönes. Erst mal nach Pacifica, auf den Steg, zum Kaffeetrinken und Anglerazubis dabei zusehen, wie sie beim Angelauswerfen Möwen von Laternenmasten holen und es gar nicht fassen können. “Did I really hit the bird? I am sooo sorry.” Daß der Profikollege dann noch minutenlang Schnur und Lampenpfosten trennt, bekommt er vor lauter Sorge um den armen Vogel gar nicht so recht mit. Wir fahren weiter.
Nächste Station: Fitzgerald Marine Reserve. Kompliment, die haben alles richtig gemacht! Es ist Ebbe und die Tidepools voll. Auf den Felsen lümmeln malerisch Seelöwen. Dann kommt der Wind, vor dem wir schon die ganze Zeit geunkt haben (“nimm ein Hoodie mit, das hier ist Nordkalifornien”) und dann zieht auch noch ganz dramatisch der Nebel auf – wie aus dem Bilderbuch. Wir sind sehr stolz auf Moss Beach. Und fahren weiter.
Falsch. Wer jetzt Barabara’s Fishtrap und Wassertiere essen vermutet hat, war da noch nie mit Toni. Toni läßt Barbara rechts liegen und fährt dafür mit uns durch den inzwischen wieder sonnigen Spätnachmittag bei Halfmoon Bay in die Berge und zum Abendessen zu einem netten Chinesen, dessen Speisekarte er traut. Dann ist es auch schon sehr dunkel und wir müssen uns zurück nach San Bruno sputen, damit die Ex-Kollegin nicht vor lauter Begeisterung ihren Rückflug verpaßt.
Ich habe diesen Ausflug jetzt schon zich Mal gemacht. Mit jedem Besuch oder mal als Wochenendnachmittagszeitvertreib mit Toni und/oder Christoph oder alleine und es wird nicht langweilig. Wenn dieser majestätische Ozean mit seinen Wellen schlägt und diese wunderschöne Küste sich in allen Wetterlagen vor die Augen schmeißt – davon kann man gar nie genug bekommen!