Aus dem Vokabelheft

Je länger ich hier lebe und in diese Sprache eintauche, desto mehr Schätze kommen zum Vorschein. Ich kann und will sie nicht für mich alleine behalten – möge die geneigte Leserschaft an den Fundstücken ebenso viel Freude haben wie ich.

Aus der beliebten Reihe “Subtile Beleidigungen”

  • “Well, you’re not the scum of the earth but you’re certainly suspect…” – Du bist nicht wirklich der/die/das Letzte, aber ganz nah dran.
  • “He’s such an MMI-guy!” MMI bedeutet ausgeschrieben “Mom, may I?” und beschreibt ein unselbständiges Muttersöhnchen, das bei allem, was es tut, erst mal Mutti fragt, ob es das auch darf.

Aus der Reihe “deutliche Drohungen”

  • “If he doesn’t stop being so bloody stupid, you can watch me go July 4th on his ass.” – Wenn der sich weiter so saublöd aufführt, dann knallt es demnächst ganz gewaltig.
  • “It’s all shits and giggles until someone giggles and shits.” – …bis einer heult.

Unkonventionelle Grüße

  • “Hello and good evening, ladies and germs!” – Da macht der Sprecher Herren zu Bazillen.

Lebenshilfe und Erbauliches

  • “Get your act together, man!” – Reiß’ dich endlich zusammen! Wenn der solchermaßen Angesprochene dann immer noch nichts auf die Reihe kriegt, wird er – schon ungeduldiger – angeraunzt:
  • “Man up!” – wörtlich “ermanne dich”; im Deutschen habe ich das glaube ich zum letzten Mal bei Schiller gelesen. Vesatil, wie diese Sprache ist, ist die Kombination “X + up!” für so ziemlich alles anwendbar. Deine Blagen erweisen sich als schwerziehbar? Dann “Mother up!” Dein Leben ist schrecklich und du weißt nicht mehr weiter? Dann gefälligst “Cowboy up!” (Dem Vernehmen nach vor allem in Wyoming stark verbreitet.) Weniger spezifisch und häufig zu hören:
  • “Gear up and soldier on” – Zähne zusammenbeißen und weitermachen.

Lautmalerei:

  • “Thingmajiggers” – wörtlich: Dingsbumse.
  • “Final Fillip” – Das Tüpfelchen auf dem I.
  • “Befuddle” und “discombobulate” – stehen beide für etwas oder jemanden durcheinanderbringen.

Zugabe:

  • “They’re a well–to–do family” – Nicht täuschen lassen; das heißt nicht unbedingt, daß sie Gutes tun, sondern nur, daß sie reichlich haben.

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