Sonntagabend

Bumm. Licht aus, Film aus, alles dunkel. Was ist nun wieder? Haustür auf. Da stehen sie, die Nachbarn, mit den gleichen verwirrten Gesichtern, manche schon mit Taschenlampen ausgerüstet. Man trifft sich in der Straßenmitte und der neuzugezogene Taiwanese von gegenüber macht seinem Unmut über die “suckers” von PG&E Luft, die noch nicht einmal eine Leitung ordentlich reparieren können. Wahrscheinlich alles schnell hingeschlampt und dann wieder auf die faule Langewochenendhaut gelegt. Und das bei den Preisen! Der Familienvorstand der um ihn gescharten mexikanischen Großfamilie kommentiert eher lakonisch, daß es doch jedes Jahr dasselbe sei. Wenn der Wind komme, sei es keine Frage des Ob, sondern nur des Wann der Strom ausfalle. Dabei lebe man doch hier in einem entwickelten Land und nicht in “goddam Pakistan”. (Ich beiße mir fast die Zunge blutig. Nein, Sabine, Schnauze halten. Nichts über die Infrastruktur sagen. Nicht!)

Man schimpft vor sich hin, die ersten holen ihre Hoodies (“dam’ wind”), um nur ja beim Gruppen-“rant” nicht zu frieren. Nach 10 Minuten wirds in den Häusern hell, die Blockparty ist vorbei, alle gehen wieder heim. Was bin ich froh, daß die bei PG&E das Duct Tape so schnell gefunden und noch ein paar Lagen mehr um das Kabel gewickelt haben. Vielleicht hälts ja, bis die Frühlingsstürme vorbei sind. Und bis Herbst ist es noch lang hin…

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