Seit ein paar Tagen ist allerorten wieder das nordkalifornische Glaubensbekenntnis zu hören – also, daß wir zwar den Regen gar nicht mögen, uns aber auch nicht beschweren sollten (obwohl wir genau das gerade tun), weil wir ihn ja brauchen (zum Wiederauffüllen der Wasserspeicher).
Wie alles andere geht halt hier auch Regen nicht in moderat, sondern nur in XXXL: monsunartige stundenlange Schwallregenstürme, die überflutete Straßen und Gehwege zur Folge haben, weil die Kanalgitter zum einen für diese Wassermengen viel zu klein und zum anderen mit Laub verstopft sind. (Überraschung! Es ist nämlich Herbst.)
Wir haben gestern morgen im Stau (es ging nur ganz langsam vorwärts, weil sich die Straße in ein Flüßchen verwandelt hatte) einem armen Kerl vom Straßenbauamt dabei zugesehen, wie er mit einer Stange in einem Blätterhaufen herumstakend vergebens versucht hat, den darunter liegenden Ablauf irgendwie freizukriegen – und schließlich resigniert zur zweitbesten Lösung griff und einfach ein “Flooded”-Schild aufstellte.
Der Garten hinter meinem Häuschen ist zur Moorlandschaft mutiert, davor liegt ein frisch gepumpter Binnensee. Winter has arrived.
Mir zum Trost tanzen, während ich dies in einer kurzen Trockenphase schreibe, Kolibris in der blühenden Hecke vor dem Küchenfenster. (Ich sollte die Zeit nutzen, um den Müll ‘rauszubringen.)