In der Unterfahrt: Avishai Cohen Quartett

“Ja, wie?” werden aufmerksame Leserinnen fragen, “bei dem wart ihr doch neulich erst? In Burghausen, oder?” und sie hätten ja recht, wenn es nicht zwei aus Israel stammende schwer tolle Jazz-Musiker desselben Namens gäbe.

Bei dem einen waren wir neulich in der Wackerhalle, beim anderen gestern. Man kann sie aber ganz leicht unterscheiden: der Burghausener Cohen-Bruder hat keine Haare und spielt Baß, der aus der Unterfahrt gestern hingegen trägt einen langen Bart (übers Haupthaar sind wg. Mütze keine Aussagen möglich) und bläst die Trompete für eine sehr lyrische Musikdarbietung. Wenn’s das im Fachwortschatz überhaupt gibt. Wenn nicht, wünsche ich den Begriff hinzuzufügen: Lyrischer Jazz.

Außerdem hatte er Ziv Ravitz an den Drums dabei, einen Mann, der mich immer an eine uralte Geschichte von Ephraim Kishon erinnert. Genau wie die in Kishons Erzählung behandelte Bonbonniere des Staates Israels hübsch verpackt als Gastgeschenk von einer Einladung zur nächsten weitergereicht wird, ist Ziv ständig an Bord, wenn eine Jazz-Formation aus Israel spielt. Man freut sich aber drüber, denn er ist sehr gut und dabei cool wie ein Sack Eiswürfel.

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