Eine absolute TV-Sternstunde.
Die drei einstündige Folgen umfassende Miniserie erzählt die Geschichte vom kometenhaften Aufstieg der Fernsehjournalistin Emily Maitlis (Ruth Wilson) und dem tiefen tiefen Fall des Prinzen Andrew (der “Spare” seiner Generation), verkörpert vom hochverehrten Michael Sheen.
Die Gesamtbesetzung ist großartig und des von mir höchstpersönlich herbeigewünschten Casting-Oscar mehr als würdig, Sheen jedoch ist ein Wunder für sich. Wie er es schafft, mit einer Perücke und ein paar Extrazähnen dieser Figur Tragik und Tiefe zu verleihen, das hat man noch nicht oft gesehen. Der privilegierte Typ, mit dem Silber-, ach was, dem Platinlöffel im Mund geboren, der sich volksnah fühlt und gibt und gar nicht mitbekommt, wie weit er von “seinem Volk” entfernt ist. Ein Hochgeborener, dessen viele Eskapaden von der “Firma” so lange geduldet werden, bis seine Freundschaft mit Jeffrey Epstein droht, der “Crown” selbst Schaden zuzufügen. (Seine erste Frage, nachdem er vom Selbstmord Epsteins erfährt ist denn auch, ob das wohl für ihn gut oder schlecht sei.) Dabei ein liebender Familienmensch und in seinem übersteigerten Selbstvertrauen, dass, wenn er in einem Interview nur seine Seite der Mißbrauchsaffäre darstelle, alle auf seine Seite wechseln. Ein ganz und gar tumber Tor, gefangen in der eigenen Arroganz.
Ich wage die Prophezeihung, dass diese Miniserie und Sheens Interpretation des Prinzen irgendwann in nicht zu ferner Zeit das Bild des echten Andrew überlagern und zur “Wahrheit” werden werden.
Un-über-troffen!
Anschauen! Anschauen! Anschauen!