Da will man weg von Jeff Bezos und den lokalen Buchhandel unterstützen und sucht ihn also auf, um den neuen Haas zu erwerben. Wird dort als erstes zum Ostertisch geschickt. Sieht sich gezwungen, zu spezifizieren. “Wolf Haas”. “Woholf Ha-as”. “Kurzschluss”. “Mit dem knatschgelben Einband”. Grad, dass man nicht die ISBN aufsagt.
“Ah, das”, erinnert sich der Buchhändler, das habe man an der Kasse stehen gehabt, bis sich die Leute beschwerten, wegen der verwaschenen Schrift. Das, merke ich an, wollte ich gar nicht wissen. Ich will nur ein Exemplar kaufen, nicht daran denken, wie einfach das bei Jeff Bezos geht und hier wieder raus. Man habe, so der Herr Händler, eines im Fenster, das werde er jetzt für mich holen. Verschwindet. Kommt nach ca. 10 Minuten wieder. Da, befindet er, sei ja wohl der Bestand falsch. Im Fenster sei es nämlich nicht, ob ich es denn inzwischen im Laden gefunden hätte. Es sei ja doch “recht auffällig”. Nein habe ich nicht und verbiete mir jeden weiteren Gedanken an Jeff Bezos.
Dann, sagt the Händler-Man und seufzt resigniert, dann werde er das Buch eben für mich bestellen. Am Samstag gegen Mittag könne ich es abholen. Aber nicht vor 11:30 Uhr und nur bis 12:30 Uhr, dann müsse auch ein Buchhändler einmal ein Recht auf ein Wochenende haben. Mich beschleicht das Gefühl, er erwartet, dass ich für die vielen Umstände, die ich ihm gemacht habe und noch mache, nun angemessen um Entschuldigung bitten sollte.
Ich hingegen denke, dass ich nunmehr den Hugendubel-Abschiedsgeschenk-Gutschein meiner Hunsrücker Kollegen einlösen und sowas von auf den lokalen Buchhandel pfeifen werde.
Tirili.