Irena: das klingt nach Milde, Sanftmut (Warum eigentlich nicht “Sänfte”? Klänge doch noch viel sänfter.), Herzensgüte, Demut, Mitgefühl, Barmherzigkeit, Nächstenliebe.
Man lasse sich nicht täuschen. IRENA (in brüllenden Großbuchtstaben) ist ein von einem besonders begnadeten Sadisten im Auftrage der Rentenversicherung erdachtes Akronym und steht für “Intensivierte Reha-Nachsorge”. Das heißt nichts anderes, als dass von Berufs wegen dem Menschenquälen zugeneigte Physiopathen mit neuen Ersatzteilen ausgestattete Krüppel auf eigens dafür konstrurierten Maschinen* wieder auf vollständige Beitragszahlerschaft trimmen.
Letzte Woche hatte ich die ersten beiden von insgesamt 24 Trainingseinheiten, wobei schon die Anfahrt mit einer Umsteigekombination von U-Bahn und Bus mit Baustellenersatzhaltestellen auf Schotter und auf Krücken bei El Knie nicht auf Begeisterung gestoßen ist, weil es bisher doch recht verwöhnt war vom Taxidienst eines lieben Kollegen. Das Timing war Spitze: die erste Einheit montags, die zweite freitags, also gerade genug Zeit, den Muskelkater zwischen beiden hinreichend auszukosten. El Knie ist endgültig not amused, obwohl das ganze Getrete, Geziehe, Gestemme, Gedrücke und Gehample im “Bewegungbad”** doch zu seinen Gunsten ist. Hilft nix: ich habe die Anzahl der Eispacks im Büro und zu Hause verdoppelt, ein Wirsing-Abo abgeschlossen und morgen gehen wir da frisch, fröhlich, frei wieder hin.
Fromm lassen wir aus bzw. ersetzen den Begriff durch ordentliches Fluchen. Mit jeweils drei Wiederholungen.
* Maschinen, d.h. vorrangig energie- oder kraftumsetzenden Systeme oder Gebilde (Quelle: Wikipedia). Meine Energie und Kraft, wohlgemerkt. Und die von El Knie.
** Beim sogenannten Bewegungsbad handelt es sich um ein 2 x 15m großes Becken, in dem sechs hampelwillige Krüppel strategisch geschickt so verteilt werden, dass sie sich beim Arme ausstrecken nicht gegenseitig die Brillen von den Nasen hauen.