Alles Vergängliche ist nur ein Gleichnis*

Ich glaube, ich bin noch nie so alt geworden wie jetzt an meinem letzten Geburtstag. Und bevor mir einer mit Logik kommt und mir erzählt, dass das immer so ist und gar nicht anders sein kann, es denn, es wäre ein Doktor** involviert, lasse man mich doch erst einmal erklären, zefix!

Also uffbasse: Erst fällt der Satz mit dem “straff auf die 70 zugehen”. Das hatte ich bis dato in seiner ganzen Konsequenz noch gar nicht erfasst und bin, ganz offen gesagt, immer noch dabei. Siebzig Jahr, Silberhaar, düdelüdeldi… Weiah! Es ist ein Ding, vollkommen cool angesichts einer zukünftig nicht auszuschließenden Katastrophe zu sagen, “macht nur, da bin ich eh tot”. Das andere ist, zu begreifen, dass man mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wirklich kalt und tot und vor allem nicht mehr dabeisein wird. Oh Mann!

Dann treffe ich vorhin auf dem Weg zum Briefkasten im Aufzug eine Nachbarin und wir plaudern über dies und das, die Vorweihnachtszeit (wie jedes Jahr vollkommen überraschend und viel zu kurz), das Wetter (nicht doch) und die Rente. Sag ich, dass ich noch ein (1) Jahr Erwerbstätigkeit plane, sagt sie, dass ich mir das gut überlegen soll, weil sie seit dem Eintritt in den Ruhestand ständig die Erfahrung mache, dass “die Leute einen behandeln, als wäre man alt”.

Wir erinnern uns, ich war auf dem Weg zum Briefkasten. Ui, ein Geschenk. Eine Brosche. Diese.

Ja genau. Das ist es. In meinem Geburtsjahr sind alte Leute geboren, die, die sich nach dem Soweitrunterscrollen erst mal ausruhen müssen. Godverdomme! Wann ist denn das passiert?

Und deswegen, Dahmunherrnliebekinder, fühle ich mich, als sei ich noch nie so alt geworden wie jetzt an meinem letzten Geburtstag. Und recht habe ich! Zefix!

* Immerhin kann ich klassische Zitate aus dem Ärmel schütteln… Macht das nach, Jungvolk. Hah!

** Wer? Der. Genau.

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