Respekt, Maxi Schafroth!
Die richtige Fastenpredigt zur rechten Zeit. Hut ab!
Respekt, Maxi Schafroth!
Die richtige Fastenpredigt zur rechten Zeit. Hut ab!
Wer immer bei Otto fĂŒr Werbung zustĂ€ndig ist und ich – wir haben sehr sehr unterschiedliche GeschmĂ€cker. Das war mir schon bei dieser Reklame aufgefallen (s. http://flockblog.de/?p=47139) und nun wieder.
Der Kollege, der seit Jahr und Tag auf die Frage “wie geht’s?” keine andere Antwort kennt als ein leidvoll geseufztes “Mussja”, hat mich heute vollkommen verblĂŒfft.
Ob mir, will er wissen, klar sei, was der Tag heute bedeute. “Oh je”, denke ich, habe ich den Tag der Jogginghose verpasst? Oder begeht man heute das Fest des Behangenen Faserlings und ich weiĂ es wieder nicht? “Nein”, sagt der Kollege. Nun seien es nur noch drei Tage (“in normalen Jahren zwei, aber was ist schon noch normal?”) und dann wĂ€re der letzte Monat, der noch zum Winter zĂ€hlt, “auch geschafft” und “der MĂ€rz gehört zum FrĂŒhling”. Meine Anmerkung, dass es manchmal ja auch an Ostern noch einmal schneit, wird abgeschmettert: “Ab heuer nimmer, mir ham jetzt Klimakatastrophe”. Soll mir recht sein. Wenn es das ist, was hilft. So fröhlich und beschwingt habe ich den Mann noch nie erlebt.
Ăbrigens, bei mir im Garten tirilieren die Amseln schon. Haben wohl keinen Kalender.
Als groĂer Fan der Zeichentrickserie und der Comics hatte ich von diesem nunmehr zweiten Anlauf einer Verfilmung mit echten Menschen an sich nichts erwartet. Bin angenehm ĂŒberrascht worden, denn sie ist nicht schlimm, sondern ganz gut auszuhalten. Die jungen Helden sind allesamt sehr kindlich und pausbĂ€ckig, die Martial Arts Choreographien wirklich gelungen, die Fauna (sechsbeinige Flugbisons, ein geflĂŒgelter Lemur, DachsmaulwĂŒrfe etc. pp) ist dank CGI super, Onkel Iro sieht sich sehr Ă€hnlich, der KohlhĂ€ndler ist weiter zustĂ€ndig fĂŒr comic relief und man hat darauf geachtet, dem greisen König Bumi dicke puschelige Achselhaartoupets anzumessen – doch, das geht alles. Es gibt ein paar Löcher in der Geschichte, mal schauen, ob die noch gefĂŒllt werden oder ob die ganze Story in eine andere Richtung weitergeht.
Genau, “mal schauen”. Ich werde mir auch die 2. Staffel ansehen. Das ist doch schon mal was.
Mit den beiden Weltkriegen des 20. Jahrhunderts und ihren Ursachen und Wirkungen in Deutschland beschĂ€ftige ich mich seit meiner Schulzeit. Was der “Great War” und sein Nachfolger in GroĂbritannien angerichtet hat, war Gegenstand vieler LektĂŒren in den letzten Jahren – wer aufholen will, dem seien Pater Barkers “Regeneration-” und “Life Class”-Trilogien ans Herz gelegt.
Nun bin ich in Frankreich angekommen. Lemaitre erzĂ€hlt in seinem Buch von den letzten Tagen in den GrĂ€ben des 1. Weltkriegs und vor allem von der Nachkriegszeit, in der die physisch und psychisch versehrten Ăberlebenden nicht etwa in eine NormalitĂ€t zurĂŒckkehren, sondern von den Herrschenden ein zweites und drittes Mal im Stich gelassen werden und ohnmĂ€chtig zusehen mĂŒssen, wie altes und neues Fett weiter und wieder oben schwimmt und mit dem Leid der Familien der Gefallenen und Verwundeten richtig dicke Gewinne macht.
Keine leichte Kost. Aber unbedingt lesenswert!
Da kommt der Mann aus dem Urlaub zurĂŒck und noch vor dem Koffer auspacken und KĂŒhlschrank fĂŒllen fragt er nach, ob es mir denn wohl gut gehe. Wo mein letzter blogpost doch “schon so lange her ist”.
Das ist a) sehr rĂŒhrend und b) dem Umstand geschuldet, dass ich wieder eine Woche auf Montage im HunsrĂŒck war und jetzt zuallererst einmal Schlaf nachholen muss. Dringend. Aber dann schreibe ich auch wieder. Versprochen.
Okay. Seit heute also ist Kiffen, wenn auch unter komplizierten Auflagen, erlaubt.
Oder um es mit anderen Worten und nicht weniger kompliziert zu sagen, eine langanhaltende Wirklichkeit hat nun endlich offiziell Anerkennung als RealitÀt gefunden. Schwurbel.
Das ist jetzt nach “Elektra” und den “RĂ€ubern” meine dritte Rasche-Inszenierung und ich bin noch ganz erfĂŒllt und erschlagen von der Mensch-Maschine, die er da wieder geschaffen hat. Vier Musiker*innen geben auf monströsen Schlagwerken zentral mittig auf der DrehbĂŒhne auf einem dauerhaft rotierenden Steg den Rhythmus der Tragödie vor. Die Schauspieler*innen stampfen dazu mit. Als Chöre, TĂ€nzer, Solisten. Die zentrale Botschaft ist und bleibt, dass Krieg ScheiĂe ist und alle daran Beteiligten Verlierer.
Man gehe hin, gehe unbedingt hin und sehe sich das an und frage sich zum wiederholten Mal, warum Kirchen und FuĂballstadien in der Pandemie mit aller Macht zugĂ€nglich geblieben sind und Theater nicht.
Hab ich geliehen bekommen, weil es “so ein nettes Buch ist”. Stimmt. Selten so nett gelesen vom Erwachsenwerden, deutsch-deutscher Geschichte, einem Jahrhundertsommer im Ruhrpott und seinen Originalen – und ĂŒber all dem schwebt liebevoll und wohlwollend der Geist von “Tschick”.
Das muss man, wie die anderen Werke Weilers auch, nicht gelesen haben. Aber wenn’s mal leichter sein darf und dennoch nicht doof, dann ist man hier richtig.